Die Zahl der Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen ist 2021 mit 28.595 Einheiten in Berlin auf ein Rekordhoch gestiegen. Bereits 2020 nutzten Eigentümer das Recht in 19.189 Fällen, schon das war deutlich mehr als in den Vorjahren. Seit 2015 wurden laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 119.804 Wohnungen in Berlin umgewandelt.

Verantwortlich für den starken Anstieg 2021 war offensichtlich die nahende Einschränkung der Umwandlungen durch den Senat. Viele Eigentümer nutzten somit die letzte Gelegenheit zur Umwandlung vor Inkrafttreten des Gesetzes.

Der Bundestag hatte im Juni 2021 mit einer Änderung des Baugesetzbuchs beschlossen, dass die Kommunen fortan mehr Handhabe gegen die Umwandlung in Eigentumswohnungen haben sollten. Auf dieser Grundlage verbot das Land Berlin die Umwandlung in Eigentum stadtweit für alle Häuser mit mehr als fünf Wohnungen. Eine Ausnahme davon besteht nur, wenn zwei Drittel der Mieter eines Hauses die von ihnen genutzten vier Wände im Falle der Umwandlung kaufen würden. (Sonderregelungen gibt es daneben auch für Nachlässe.)

Damit endete die zuvor übliche Praxis der Umwandlungen. Lediglich 15 Anträge für insgesamt 340 Wohnungen wurden seit Oktober 2021 noch gestellt, heißt es in der Antwort der Senatsverwaltung. Davon wurden Anträge für 57 Wohnungen genehmigt. Für die restlichen laufen die Verfahren noch.

In den vergangenen zwei Jahren wurden 20.550 Eigentumswohnungen weiterverkauft. Nur in 1250 Fällen waren die Mieter hier die Käufer. Für viele Mieter ist ein Wohnungskauf nicht finanzierbar. Die Grünen fürchten nun bei bereits umgewandelten Wohnungen eine Kündigungswelle wegen Eigenbedarfs.

Insgesamt ist die Eigentumsquote im Berliner Wohnungsbestand in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. 2020 lag sie bei 34,2 Prozent. Insgesamt 15,9 Prozent der Wohnungen in Berlin werden von den Besitzern selbst genutzt.

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung